Die Stiftung gegen voreiligen Rechtsschutz
Die beiden Zuger Anwälte Toni Gügler und Peter Georg Studer haben – an der Uneinsichtigkeit der gegnerischen Parteien, die sie damals in einer verfahrenen Streitsache zu vertreten hatten, schier verzweifelnd – 1988 damit begonnen, einander witzige und herrliche ältlich-verquaste Briefe zu schreiben. Daraus ist im Lauf der Jahre – quasi als prozessuale Seitenmoräne – unter kräftiger Mitwirkung des ominösen Dr. Julius Knack, der die Stiftung gegen voreiligen Rechtsschutz mitbegründen durfte, ein ergötzliches Konvolut von Papieren entstanden, das der Mit-, Gegen- und Nachwelt nicht vorenthalten bleiben soll.
Der so amüsante wie boshaft-decouvrierende Schriftwechsel, der ohne Zweifel zu den künftigen Kleinodien unter den Zugeriana gehört, scheint von einem zuweilen wildgewordenen und willkürlich flackernden Humor diktiert, der beharrlich von dem ausgeht, was ist um auf dem Umweg über das, was sein könnte, sein verwirrliches Narrenwesen zu treiben: Alles, was recht ist, ist nicht immer richtig und das Richtige nicht immer billig. Aber die Mittel heiligen den Zweck!
So entsteht unter den launigen (Schreib-) Händen – insbesondere durch Einführung des vertrackten Knack und seiner hochbegehrten Archiviertochter Amalie – ein vergnügliches Vexierspiel, in dessen Verlauf oft genug nicht mehr klar ist , was erfunden und was „wirklich war. Ein Leckerbissen für jene, die sich in der Stadt und Land ein weniges auskennen und gern schadenfroh die Händchen und Amaliens rotglühende Ohren reiben.
Guy André Mayor
ars pro toto, Luzern, ISBN 3-9522436-6-3